Ja, das ist auch eine Moschee!

Ein allgemeines Misstrauen gegenüber Muslimen ist heutzutage ein Phänomen, dass aufgrund von terroristischen Anschlägen in europäischen Städten zunimmt. Infolge dieser werden alle Muslime stereotypisiert und mit gewalttätigen Extremisten und Terroristen jeder Art in einen Topf geworfen. Die Moschee ist üblicherweise der Treffpunkt, an dem Muslime ihre Religion friedlich ausüben, nun wurde sie jedoch zunehmend zum Gegenstand argwöhnischer Blicke. Entweder aus Angst vor dem Unbekannten oder vor dem, das hinter verschlossenen Türen geschehen könnte, fallen die sogenannten Hinterhof-Moscheen jedoch immer mehr in Verruf. In Deutschland führt dieser Begriff zu negativen Assoziationen, zum Beispiel, dass sie ein sicherer Ort für Hassprediger, Inkubatoren für die Radikalisierung oder Ort der Observation durch die Polizei seien. Kaum jemand weiß jedoch, wie eine Hinterhof-Moschee aussieht, weil diese Gebetshäuser fast unsichtbar sind: Ein Passant würde sie vielleicht nur zufällig bemerken.

Die meisten denken, dass seine Moschee eine Kuppel mit einem oder mehreren Minaretten haben muss. Moscheen können allerdings auch in umgebauten Wohnungen, Büros, Supermärkten oder Fabrikhallen liegen. Sie sind so gut in ihre Umgebung integriert, dass man sie leicht für etwas anderes halten kann. Natürlich entstehen gerade in vielen Städten des Landes immer mehr Moscheen in traditioneller Bauweise, die klar erkennbar sind. Der Alltag vieler praktizierender Muslime spielt sich jedoch in unscheinbaren, kaum repräsentativen Gebetshäusern ab, die in ihrer Nachbarschaft liegen.

Für dieses Projekt entschied ich mich, Fotos von Moscheen dieser Art aufzunehmen, die in unterschiedlichen Teilen Kölns, sowohl in den Stadtzentren als auch in entlegeneren Gebieten, liegen, wo unterschiedliche Auslegungen des Islam praktiziert werden. Ich entschied mich für die Perspektive von Passanten, die von weitem die Moschee sehen – noch nicht bereit, hineinzutreten.

Ich denke, dass diese Fotoserie über das Potenzial verfügt, eine öffentliche Diskussion zu beginnen, indem mit urteilsfreien Fotos begonnen wird. Ich möchte außerdem die vielfältigen Interpretationen des Islams durch die ausgewählten Gebetshäuser unterstreichen, denn so wie es nicht nur eine wahre Darstellung einer Moschee gibt, gibt es den Islam auch in allen Größen und Formen. Der Zweck dieser Fotoserie ist vor allem, diese Orte sichtbar zu machen, indem das Beispiel von Kölns Gebetshäusern genommen und der Begriff „Hinterhof-Moscheen“ vorsichtig dekonstruiert wird, indem man ihm ein Gesicht gibt. Diese Orte mit dem merkwürdig klingenden Namen gehören zur Stadt und sind in ihre Umgebung integriert – genauso wie ihre Besucher.

The entrance to the mosque is situated downstairs, on the right side of the main entrance to the building. The mosque itself is located in the district of Meschenisch in Cologne.Von Shamdin
The mosque is located in a backyard, in the district of Kalk in Cologne.Von Shamdin
The Bosnian mosque is situated in the district of Ehrenfeld in Cologne.Von Shamdin
The mosque is situated in the district of Chroweiler in Cologne.Von Shamdin
The entrance to the mosque is through the backyard of the building shown on the right side of the photo. The mosque is situated in the district of Ehrenfeld in Cologne.Von Shamdin
The mosque is situated in the district of Nippes in Cologne.Von Shamdin
The mosque is situated in the district of Kalk in Cologne.Von Shamdin
The mosque is situated in the district of Mülheim in Cologne.Von Shamdin
The mosque is situated in the district of Mülheim in Cologne.Von Shamdin
The mosque is situated in the district of Mülheim in Cologne.Von Shamdin
The mosque is inside the "Villa Hahnenburg," originally owned by a brewery owner. This mosque is in the district of Mülheim in Cologne.Von Shamdin
The mosque is in the backyard of a pizzeria, situated in the district of Weidenpesch in Cologne.Von Shamdin