"This is a very complete long-term subject with a very serious and intellectual approach to what it means “Islam in Europe”. It shows powerful images of Islam as a positive force. Keyser seeks to normalize the idea of Islam, bringing to us mundane, everyday religiousness. The jury found very useful to show through images Muslim’s feelings after Daesh terror attacks in France. We acclaim the global aim of this project: “Islam should not be considered an issue in the same way as unemployment is an issue: the idea that Islam is a problem needs to be tackled!” (F. Keyser)."
Mehrere Jahre lang habe ich durch meine Arbeit versucht, zu einem Bild der Normalität des Islam beizutragen. Daneben habe ich, wie auch andere Soziologen und Forscher, festgestellt, dass dies sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene ganz von selbst geschieht. Es gibt immer mehr „Gemeindeversionen“ des Islam, zum Beispiel in Marseille, wo jede Moschee ihre eigene Identität in Verbindung mit ihrer Nachbarschaft hat. Für Dokumentarfotografen, Künstler, Forscher und Soziologen lautet das Ziel heutzutage, eine alltägliche Religiosität zu zeigen. Der Islam sollte nicht auf dieselbe Weise als eine Angelegenheit betrachtet werden, wie die Arbeitslosigkeit eine Angelegenheit ist: Die Vorstellung, dass der Islam ein Problem ist, muss überwunden werden!
In einem angespannten und leidenschaftlichen Kontext wie dem heutigen sind die Muslime in unserem Land eine positive Kraft. Sie engagieren sich in unserer Gesellschaft, in der Armee, in Organisationen und im politischen Leben. Genau das haben wir in unserem Buch mit Vincent Geisser gezeigt. Muslime reagieren auch auf Radikalisierungen. Sie leisten ihren Beitrag zur Gesellschaft und sind ganz normale Bürgerinnen und Bürger. Wir sollten sie nicht länger als Sündenbock, sondern als Verbündete sehen.
Erste Fotoserie in Farbe: Bilder aus meinem Buch „Wir sind französisch und muslimisch“, 2010, Verlag Autrement Editions, Mitherausgeber: Vincent Geisser.
Zweite Fotoserie in Schwarz-Weiß: Im Sommer 2015 wollte ich nach den Terroranschlägen der Geistesgestörten des IS die Muslime wiedertreffen, die ich für mein Buch fotografiert hatte. Ich fragte sie: Wie fühlst du dich? Ihre Handschriften sind intim und tiefgründig und zeigen ihre Verbundenheit mit ihrem Land – Frankreich. Einige Texte wurden nach dem Blutbad im Bataclan in Paris neu verfasst.
Dritte Fotoserie in Farbe: Ich habe in Frankreich zum Thema des Islam für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen gearbeitet.