Zu sichtbar – unsichtbar

Bilder von Muslimen sind auf viele Arten überwältigend, und Themen wie Zugehörigkeitsgefühl, Identität, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, Religion und Flüchtlinge werden im 21. Jahrhundert diskutiert wie nie zuvor.

Muslima sind in der Öffentlichkeit Europas zu sichtbar, und doch unsichtbar. Die Fotosammlung »Zu sichtbar – unsichtbar« zeigt viele unterschiedliche Arten, das Auge mit der Kamera auf verschiedene Städte eines Europas des 20. und 21. Jahrhunderts zu richten, wie Thrace (Griechenland), Skopje, Tetovo (Mazedonien), Pristina, Prizren (Kosovo), Tirana, Rahova, Tomorr (Albanien), Novi Pazar (Serbien), Schumen, Targowischte (Bulgarien) und Istanbul, Edirne, Çanakkale (Türkei), Marseilles, Paris (Frankreich), Brüssel (Belgien), London, Bradford, Leeds (Vereinigtes Königreich), Amsterdam und Rotterdam (Niederlande), Duisburg und Berlin (Deutschland), Córdoba, Almeria und Barcelona (Spanien).

Man sieht Frauen, die träumen, kämpfen, ihre Kinder ernähren, Spaß haben, beten und ihren Imams folgen, sich um die Verstorbenen kümmern, gebildet und verheiratet sind, und – im Allgemeinen – den traditionellen Sittenkodex und das traditionelle Sozialverhalten befolgen; solche Bräuche sind nichts, was man von Immigranten der zweiten und dritten Generation in Europa erwarten würde.
Wenn es um die Themen Islam und Einzigartigkeit geht, stechen diese Frauen aufgrund ihres Kopftuchs heraus, weshalb sie zu sichtbar werden. Andererseits bleiben sie unsichtbare »Gestalten«, da die Identität, die sie verkörpern, sie zu einem Schattendasein zwingt: die Vorbeigehenden gewöhnen sich an ihre Präsenz und ignorieren sie wissentlich – aus Verlegenheit, Geringschätzung,

Gleichgültigkeit oder sogar Angst vor ihrer fremdartigen Erscheinung. »Zu sichtbar – unsichtbar« versucht zu verstehen, wie Europa muslimische Frauen wahrnimmt und behandelt. Was in den letzten Jahrzehnten auf dem Alten Kontinent geschah, führt dazu, dass der Betrachter sich Widersprüchen gegenübersieht – sowohl inneren als auch äußeren, zwischen der eigenen Wahrnehmung von Europa und den Darstellungen europäischer Realitäten, wie Kopftücher, Muslime, Dschihadisten, islamische Schulen, unterschiedliche Essgewohnheiten; sprich, was wirklich existiert und Gestalt annimmt, und lässt uns daran denken, was noch kommt.

Was die Muslima betrifft, so werden sie geboren und durch ihre Einfachheit, Menschlichkeit und Würde sichtbar.

2007, Belgium, Brussels. Muslim women are going along the streets of Molenbeck, one multinational neighborhood.Von Fanny Sarri
2014, London, United Kingdom. Bus station. Von Fanny Sarri
2008, Duisburg, Germany. Bus station.Von Fanny Sarri
2007, Paris, France, subway.Von Fanny Sarri
2010, Rotterdam, Netherlands, street.Von Fanny Sarri
2010, Berlin, Germany.Von Fanny Sarri
2009, Bradford, United Kingdom. Carlisle road.Von Fanny Sarri
2010, Berlin, Germany.Von Fanny Sarri
2004, Berlin, Germany. Wedding between members of the Soufi Muslims of Tariqa Buraniya. There are many Burhaniya Sufi centers (zawiya) around the world, where they meet regularly to pray, to sing, to celebrate and to socialize.Von Fanny Sarri
In the feast that took place in the coffee shop of the village in Rahova, Albania, after the big Christian festival for the Saints Petre and Paul. They have brought their meal from their house. The people who dance here are Muslims. Von Fanny Sarri
Nawel, of Algerian origin: Her father does not work at present and her three brothers are going to French schools and are living from the French state.Von Fanny Sarri
Prayers of Algerian Nawel and her friend from Marocco, in the house of the latter. The baby is waiting silently for them to finish their prayers.Von Fanny Sarri