Ich porträtiere meine Freundinnen und Freunde, die für mich in erster Linie herzlich, offen, hilfsbereit, gut- oder schlechtgelaunt sind und irgendwann später kommt das Adjektiv muslimisch. Ali Sirin schreibt (im Manifest der Vielen – Deutschland erfindet sich neu, herausgegeben von Hilal Sezgin) »Meine Ruhrgebietsutopie ist, dass Menschen nicht nach Herkunft beurteilt werden, sondern nach ihrem Charakter.« Eine muslimische Freundin sagte mir, dass Muslime diejenigen seien, die nun mal zurzeit im negativen Fokus stehen und oft in Verbindung gebracht werden mit Terrorismus, Fanatismus und weiteren Ismen. Sie hat Recht und deshalb nehme ich am Fotowettbewerb teil und zeige alltägliche Szenen, die selten Zugang zu den Medien finden. Menschen, die friedlich ihren Alltag erleben, sich fragen, wie das Wetter heute wird. Zu oft wird in den aktuellen Medien-Debatten vergessen, dass dieser Teil der Muslime, definitiv den größeren Teil der Muslime weltweit ausmacht.