Ich arbeite als Künstlerin an einer Grundschule vorrangig im Fachbereich Kunst. Unsere Schule ist ein DAZ-Zentrum und nicht selten unterrichte ich Kinder, die traumatisiert und verunsichert sind, mit einem Nullstand der deutschen Sprache. Wenn ich in den Pausen in meinem Atelier stehe und die knapp 450 Schüler auf dem Schulhof spielen sehe, entdecke ich keinerlei Feindlichkeit aufgrund unterschiedlicher Nationalität, keine Kontaktscheue, höre kein diskriminierendes Wort. Weder Hautfarbe noch Kopftuch sind ein Hindernis von Freundschaft und selbst die Kinder, deren Sprachstand eine Unterhaltung noch nicht zulässt, finden einen Platz im Spiel. Beim Beobachten der Kinder beim Seilspringen entdeckte ich diese ganz besondere Nähe im Spiel, die mich besonders berührte. Die Schüler konzentrierten sich auf das Seilspringen, verhaspelten sich im Sprung, konnten vor Lachen nicht weiterspringen, sangen Reime dabei, andere schauten zu und lachten mit. Alles ergab diese besondere Einheit.