Wenige Fragen beschäftigen uns Menschen so sehr wie die, woher wir kommen und wohin wir gehen. Während wir zu Lebzeiten Fragen nach Zugehörigkeit und Identität(en) immer wieder neu beantworten und uns dazu positionieren können, bildet der Ort, an dem ein Mensch beerdigt ist einen festen geografischen Punkt. Im Islam heißt es »Lass dich begraben, wo Du stirbst.« Muslimische Bestatter in Deutschland organisieren aktuell jedoch noch öfter Überführungen in das Geburtsland des Verstorbenen als hiesige Bestattungen. Im Sterbefall ist Eile geboten, denn die Beisetzung soll für Muslime möglichst am gleichen oder darauffolgenden Tag erfolgen. In Deutschland ist dies nicht möglich, da gesetzliche Bestimmungen untersagen, Verstorbene vor Ablauf einer Frist von 48 Stunden zu beerdigen. Ich bin neugierig auf die Logistiker im Hintergrund, welche die Angehörigen in dieser Situation beraten und unterstützen und ihnen ermöglichen zu trauern und Abschied zu nehmen.