Die Logistik des Abschieds

Wenige Fragen beschäftigen uns Menschen so sehr wie die, woher wir kommen und wohin wir gehen. Während wir zu Lebzeiten Fragen nach Zugehörigkeit und Identität(en) immer wieder neu beantworten und uns dazu positionieren können, bildet der Ort, an dem ein Mensch beerdigt ist einen festen geografischen Punkt. Im Islam heißt es »Lass dich begraben, wo Du stirbst.« Muslimische Bestatter in Deutschland organisieren aktuell jedoch noch öfter Überführungen in das Geburtsland des Verstorbenen als hiesige Bestattungen. Im Sterbefall ist Eile geboten, denn die Beisetzung soll für Muslime möglichst am gleichen oder darauffolgenden Tag erfolgen. In Deutschland ist dies nicht möglich, da gesetzliche Bestimmungen untersagen, Verstorbene vor Ablauf einer Frist von 48 Stunden zu beerdigen. Ich bin neugierig auf die Logistiker im Hintergrund, welche die Angehörigen in dieser Situation beraten und unterstützen und ihnen ermöglichen zu trauern und Abschied zu nehmen.

Wäscherin bereitet das Leichentuch vor. Berlin, 2012Von Carlotta Schneller:
Herr G., Bestatter am muslimischen Beerdigungsinstitut Markaz verschraubt die Sargteile. Berlin, 2012Von Carlotta Schneller:
Wäscherinnen bereiten den Sarg für die Beerdigung einer Muslima vor. Berlin, 2012Von Carlotta Schneller:
Wäscherinnen teilen das große Leichentuch in die später benötigten fünf einzelnen Teile. Berlin, 2012Von Carlotta Schneller:
Vorbereitung des Transports in das Beerdigungsinstitut, das Packmaterial wird für Überführungen am Flughafen benötigt. Berlin 2012Von Carlotta Schneller:
Herr G., Bestatter am muslimischen Beerdigungsinstitut Markaz ist unterwegs zur Pathologie. Berlin, 2012.Von Carlotta Schneller:
Wäscherinnen bereiten sich für die Waschung der Verstorbenen vor (1), Berlin 2012Von Carlotta Schneller:
Wäscherinnen bereiten sich für die Waschung der Verstorbenen vor (2), Berlin 2012Von Carlotta Schneller:
Die Räume des muslimischen Beerdigungsinstituts umfassen neben den Büro- und Arbeitsräumen auch einen Versammlungsraum für Angehörige. Berlin, 2012Von Carlotta Schneller: