In Debatten über den Islam in Deutschland wird die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde (AMJ), eine reformorientierte Sonderbewegung, selten erwähnt – ist aber seit 90 Jahren Teil unserer Gesellschaft. Die Ahmadis sind hervorragend integriert, glänzen durch Offenheit, soziales Engagement und Gesetzestreue. 2013 wurde die AMJ als erste islamische Gemeinde mit dem Körperschaftsstatus belohnt, sie dürften Steuern erheben und Friedhöfe errichten. Dennoch gerät die Gemeinde zumeist nur in Schlagzeilen, wenn konservative Bürgerinitiativen ihre Moscheebauten verhindern wollen und die Ahmadis dabei oft mit Islamisten gleichsetzen. Viele Muslime wiederum behaupten, die Ahmadis seien Häretiker. In einigen muslimischen Ländern werden sie brutal verfolgt. Für meine Reportage bin ich in mehrere deutsche Städte gereist, um die AMJ zu porträtieren und zu zeigen, dass der Islam in Symbiose mit der deutschen Gesellschaft koexistieren kann, zu unserem Land gehört und pauschal keine Gefahr darstellt.